1882 gründet August Conrad unter seinem Namen die heute noch bestehende Altenburger Pergament & Trommelfell GmbH. Der Gründungsursprung entstand durch die Tatsache, dass Altenburg Garnisonsstadt und die Firma „Wunderlich Pauken“ in Altenburg ansässig waren.
1905 übernahmen seine Söhne Ernst und Paul zu gleichen Teilen die Firma.
1913 begann der Export weltweit und die Firma wurde ins Handelsregister unter dem Namen “ Gebrüder Conrad vorm. A Conrad “ aufgenommen.
1929 Teilung der o.g. Firma in Paul und Ernst Conrad. Paul Conrad stellt jetzt neben Trommelfellen auch Lederarten her, während Ernst Conrad die Tradition aufrecht hielt und weiter Pergamente und Trommelfelle produzierte.
1930 baut Ernst Conrad trotz Wirtschaftskrise den Export aus. Kunden aus Übersee und vielen europäischen Staaten werden Kunde in Altenburg. Die Pergamentherstellung nahm einen immer größeren Aufschwung, da Buchbinder- Möbel-Uhren und Lampenhersteller das Material als hochwertigen Werkstoff wieder schätzten. Auch für den Innenausbau wurde das Material wieder entdeckt; so wurde z.B. 1932 die Decke des Stuttgarter Rathauses mit unseren Pergamenten verkleidet. Bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges vergrößerte sich die Firma auf 20 Mitarbeiter.
Der zweite Weltkrieg zerstört alle angeknüpften Verbindungen, Rohmaterial wurde immer knapper und auch die Mitarbeiter wurden kriegsbedingt weniger. Unter schwierigsten Bedingungen wird die Produktion 1945 wieder aufgenommen. Der Bedarf an Trommelfellen kann bereits 1950 für Deutschland wieder gedeckt werden.
Bis zum Tode von Ernst Conrad 1960 werden fast alle wirtschaftlichen Beziehungen wieder hergestellt und die Söhne Rudolf und Karl Conrad treten in seine Fußstapfen.
1963 kommt in den USA das Plastiktrommelfell auf den Markt. Die Altenburger entwickeln ein völlig anderes von den USA abweichendes Produkt und sind daher unabhängig in der Vermarktung. Durch die hohe Nachfrage an Plastikfellen kommt ein zweites kleines Werk in Altenburg dazu. Der Export weitet sich auf die damalige UdSSR, Kuba, China, Korea, Vietnam und alle anderen sozialistischen Staaten aus.
1972 kam es zur Enteignung der Firma durch die DDR. Die Leitung der Firma blieb vorerst in den Händen von Rudolf Conrad.
1975 schaffte es die damalige Regierung und die herrschenden innerbetrieblichen Zustände, dass nach 93 Jahren eine Firmengeschichte zu Ende ging und Rudolf Conrad verlies seinen Betrieb wie auch sein Bruder Karl krankheitsbedingt 1978. Von da an regierte Planwirtschaft bis zum Ende jener Ära 1989. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Treuhand bis zum Verkauf die Leitung.
1993 erwarb nach sorgfältigen Verhandlungen der Treuhand das Ehepaar Kotzenberg den Betrieb und setzte die damals langjährige Angestellte Frau Kerbs als Geschäftsführerin ein. Die Einstellung des Ehepaares zu diesem alten Gewerk war letztlich ausschlaggebend für den Kauf und Erhalt des Betriebes. Von diesem Zeitpunkt an wird im Sinne des Gründers der Firma wieder das alte Handwerk gepflegt und mit wirtschaftlichem Erfolg geführt.